Am Dienstag, den 20.05.25, unternahmen wir, die Klasse 9c, zusammen mit Frau Tonn und Frau Jäger, einen Ausflug zum Erinnerungsort Hotel Silber, um an einem zweistündigen Workshop inklusive Führung zum Thema „Aufarbeitung oder Schlussstrich – NS-Verbrechen vor Gericht“ teilzunehmen.
Als wir am Hotel Silber angekommen waren, wurden wir von der Kuratorin, Frau Kott, empfangen. Sie erzählte uns, dass das ehemalige Hotel Silber mehr als ein halbes Jahrhundert lang von der Polizei unter anderem auch als Gestapo-Zentrale genutzt worden ist und damit einen besonderen Gedenk- und Lernort darstellt, der die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung und die Rolle der Polizei im Dritten Reich thematisiert.
Nachdem wir unsere Taschen abgelegt hatten, sind wir aus dem Keller, welcher früher mit Zellen für Gefangene ausgestattet war, in das erste Stockwerk, wo sich die Dauerausstellung befand. Dabei hat uns Frau Kott von der Machtübernahme bzw. Machtergreifung der NSDAP erzählt, wobei wir uns auf die Verfolgung der Gestapo von politischen Gegnern oder Minderheiten konzentriert haben.
Ein Stockwerk darüber lag die Sonderausstellung “Gestapo vor Gericht”. Thematisiert wurde hier die strafrechtliche Verfolgung von Mitarbeitern der Gestapo nach dem Zweiten Weltkrieg. Während in Deutschland NS-Verbrechen nach 1949 kaum mehr konsequent bestraft worden sind, wurdenbeispielsweise in Frankreich faire Gerichtsprozesse durchgeführt. In Gruppenarbeit durften wir einzelne Täterbiografien, Gesetze und Gerichtsprozesse analysierenund als Zeitungsartikel präsentieren.
Das Hotel Silber bietet interessante, aber auch traurige Einblicke in die Geschichte Europas und v.a. Deutschlands, welche anregen, über die Verbrechen des NS-Staates nachzudenken und dabei auch heutige Konflikte zu beachten.
Text: Levin Mujakić, 9c, Foto: Melanie Tonn