Mamadou Mbodji informiert am FPGZ über Klimawandelfolgen und Klimagerechtigkeit

Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NaturFreunde International, hat auf seiner Vortragsreise durch Europa am auch am FPGZ für Begeisterung gesorgt, vor allem aber zum Umdenken angeregt. Die Naturfreundebewegung zählt zu den größten Umwelt-Nichtregierungsorganisationen weltweit.

Bei seinem Vortrag am 11. Oktober vor Schüler:innen zweier Oberstufen-Geographiekurse und einem Teil der internationalen Klasse lag Mbodji, der im Senegal lebt, besonders am Herzen, die Ernsthaftigkeit der Lage aufzudecken. Dabei scheute er sich nicht davor, die Verantwortlichen für den Klimawandel in den Industrie- und Schwellenländern beim Namen zu nennen. Er betonte, vor welche Herausforderungen die Klimakrise die afrikanischen Länder stelle, nannte u. a. zunehmend unregelmäßigere Niederschläge, Dürreperioden und immer heftigere Hitzewellen mit Auswirkungen auf alle Lebensbereiche der Menschen, insbesondere auf die Landwirtschaft, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser und die Gesundheit. Diese Herausforderungen müssten die afrikanischen Länder bewältigen, obwohl diese kaum Treibhausgase ausstoßen würden und deshalb für den Klimawandel kaum verantwortlich seien. Erschwerend komme hinzu, dass die Länder Afrikas nicht nötigen Mittel besäßen, um die katastrophalen Folgen zu bewältigen.
Mbodji nannte ein erschreckendes Beispiel: Der einstmals mit 25.000 km² Fläche sehr große Tschadsee (damals 50 mal größer als der Bodensee), Speisekammer für 30 Millionen Menschen, sei auch aufgrund des Klimawandels auf eine Fläche von nur noch 1.500 km² geschrumpft, mit drastischen Folgen nicht nur für die Fischer vor Ort. Klimagerechtigkeit sei für Afrika absolut dringend und eine moralische Pflicht, dazu gehöre solidarische technische und finanzielle Unterstützung.

Bemerkenswert war nicht nur Mbodjis ernste, aber zugleich optimistische Haltung, sondern auch sein persönliches Engagement beim Klimaschutz: Er berichtete über Mangrovenaufforstungsprojekte in Gambia und im Senegal, die er initiiert hat. Dort würden 100.000 Stecklinge gepflanzt. Die auf diese Weise wiederangelegten Küstenwälder würden einerseits pro Km² mehr CO2 als Regenwälder binden und andererseits die Küste vor Erosion und das Hinterland vor Versalzung durch eindringendes Meerwasser schützen.

Die Kombination aus Persönlichkeit, Offenheit, einem Sinn für Humor und Seriosität hat bei den Zuhörern genau das bewirkt, was man von einer wertebasierten Aufklärung über die Klimakrise erwarten sollte.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeit für das Mangrovenprojekt der Naturfreunde international lassen sich hier finden.

Text: Victoria Koch, 12c
Bilder: Hr. Bareis

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