Unser dritter interkultureller Nachmittag drehte sich um Indien, seit April 2023 mit 1,43 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste und im Hinblick auf die Fläche das siebgrößte Land der Erde. Dort werden 23 offiziell anerkannte Sprachen, u.a. Hindi und Englisch, sowie viele andere asiatische Dialekte gesprochen.
Mehr als 80% der Bevölkerung sind Hinduisten, gefolgt von etwa 15% Muslimen, 2% Christen und weiteren Religionsgemeinschaften.
Seit seiner Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich im Jahre 1947 ist Indien Mitglied des Commonwealth of Nations und parlamentarische Bundesrepublik.
Yukti, unsere indische Schülerin, stammt aus Bangalore, als „Gartenstadt“ und auch unter dem Namen „Silicon Valley von Indien“ bekannt. Die Stadt im Zentrum Indiens mit rund acht Millionen Einwohner*innen bietet für Technikbegeisterte ein wahres Paradies mit der höchsten Anzahl an IT-Unternehmen des Landes.
Die Kultur und vor allem die Küche spielen in Indien eine besondere Rolle. Viele verschiedene Spezialitäten werden über den Tag verteilt und anlässlich diverser Feste häufig gedämpft oder frittiert gegessen. Dabei sind Gemüse, Reis, Currys und Gewürze Grundzutaten. So vielfältig wie religiöse Traditionen, Kulturen und Sprachen sind, so reichen regionale Spezialitäten vom Himalaya im Norden bis zur Südspitze des Landes. Im Hinduismus wird die Kuh als heiliges Lebewesen angesehen, deshalb soll sie im Hinduismus nicht geschlachtet werden und kann sich auch im Land sehr frei bewegen. In den letzten Jahren wird jedoch viel Rindfleisch und Milch exportiert, was zu großen Diskussionen unter den Religionsgemeinschaften führt.
Yukti brachte uns als kulinarischen Einblick einen selbstzubereiteten Snack mit: Chips mit verschiedenen Nüssen und Gewürzen. Danach probierten wir noch Gulab Jamun, frittierte Teigbällchen in aromatisiertem Sirup.
Darüber hinaus stellte sie uns verschiedene Bekleidungen und Feste vor. Sie selbst trug an ihrem interkulturellen Nachmittag traditionelle Kleidung.
In ihrer Region feiert man neun große Feste, u.a. Makat Sankranthi, die Sonnenwende.
Im Mittelpunkt stehen Wettbewerbe im Drachensteigen, das Essen und Rituale. Unter fröhlichem Singen versammeln sich Familien und Freunde um ein Freudenfeuer, werfen Reis und Süßigkeiten in die Flammen als Opfergaben an den Gott Agni, der hier in Feiergestalt erscheinen soll.
Tänze sind ebenfalls von großer Bedeutung. Dabei handelt es sich um hoch entwickelte Kunstformen religiösen Ursprungs, die teilweise mehrere Jahrtausende alt sind. Mit Yukti als Tanzlehrerin durften wir auch einen Tanz einstudieren.
Text und Bilder: Frau Bacher