Toleranz und Vielfalt am Tag gegen Rassismus

An der Balustrade des Schulgebäudes hingen Fahnen zahlreicher Länder. Darüber hing in groß die blau-gelbe Flagge der Ukraine, der Schriftzug „Freundschaft“ zierte die Fenster des FPGZ. Der Schulhof ist gefüllt. Musik, darunter ein von Schülern selbstgeschriebener Song, ist aus den Boxen zu hören.

Im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus fand am FPGZ am gestrigen Montag ein besonderer Aktionstag statt: Beim diesjährigen Tag gegen Rassismus, der an der Schule schon Tradition hat, hatte sich die SMV gemeinsam mit unterstützenden Lehrer*innen ein aufwändiges Programm überlegt. Denn zum ersten Mal arbeiteten die Schülerinnen und Schüler nach einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung im Schulhof inhaltlich in ihren Klassen zum Thema Rassismus, Ausgrenzung, Vielfalt und Toleranz.

Zum Start war der Bezirksvorsteher Zuffenhausens, Saliou Gueye, in den Schulhof gekommen. Er ist selbst im Senegal aufgewachsen und kam über ein Studium nach Deutschland. Er erinnerte an die Vielfalt, die in Zuffenhausen vorherrscht: „Zuffenhausen ist ein bunter und lebendiger Stadtbezirk. 55 Prozent der hier lebenden Menschen haben Migrationshintergrund.“ Ähnlich äußerte sich Schulleiter Ulrich Göser: „Ihr seid hier Schülerinnen und Schüler, die Wurzeln in über 50 verschiedenen Ländern haben.“

Trotz oder gerade aufgrund der erlebten Vielfalt sei es besonders wichtig, sich immer wieder bewusst für Offenheit und Toleranz einzusetzen. „Vielfalt kann zur Stärke einer Stadt werden, wenn sie anerkannt, geschätzt und vor allem – wie heute – gelebt wird“, ist sich Gueye sicher. Es müssten nicht alle Freunde sein, aber ohne Menschlichkeit ist alles nichts, bestärkte Ulrich Göser.

Dem pflichten die Schülersprecherinnen Yvonne und Leonie bei. Im zweiten Teil des Tages waren sie gemeinsam mit den engagierten SMV-Mitgliedern im Schulhaus unterwegs, um den Klassen ihre Aufgaben zu erklären. Die Jahrgänge beschäftigten sich zum Beispiel mit Menschenwürde, Kultur, Rassismus und Bewegungen wie den Black Lives Matter. Die 9. Klassen untersuchten Songtexte hin auf Rassismus und Sexismus und antworteten mit selbstgeschriebenen Gedichten und Liedern, die die Toleranz und Anerkennung in den Mittelpunkt stellten.

In der letzten Stunde besuchten sich die Klassen gegenseitig, um die entstandenen Produkte der anderen zu bewundern. Auch am Tag darauf ist die Auseinandersetzung mit den Themen noch im Schulhaus zu erkennen. Ob gestaltete Plakate oder Bilder: Das FPGZ und seine Schüler*innen machen deutlich, dass sie sich gegen Rassismus einsetzen.

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