Liebe Eltern,
nun sind sie also da, die Sommerferien. Der Begriff Ferien mutet dieses Jahr etwas eigenartig an, da ihr Sohn / ihre Tochter die letzten Wochen die meiste Zeit auch zu Hause war. Und trotzdem: viele Schülerinnen und Schüler haben gut gearbeitet, manche sogar mehr als im Präsenzunterricht. Dasselbe gilt auch für die Lehrerinnen und Lehrer. Wir wurden, wie alle Schulen, in eine ungewohnte Situation versetzt, der Start begann holprig, aber ich denke – und so zeigten es die Umfragen und die persönlichen Rückmeldungen -im Großen und Ganzen konnten wir im Rahmen der Möglichkeiten viele unserer Kompetenzziele erreichen. Es gibt allerdings auch nicht alles zu beschönigen: in einigen Klassen lief nicht alles rund, die mangelnde technische Ausstattung in manchen Familien brachte die Organisierbarkeit digitalen Unterrichts an die Grenzen und irgendwie lagen in den ein oder anderen Haushalten die Nerven blank. Allerdings hörten wir von den Schüler*innen überwiegend positives. Die neue gewonnene Freiheit, das eigene Organisieren von Aufgaben war für manche eine positive Erfahrung, die wir schätzen können.
Wie geht es im neuen Jahr weiter und was ist zuvor zu beachten?
1. Urlaub in Risikogebieten
Die neue Corona-Verordnung ermöglicht es uns zunächst ganz normal zu planen. Dies tun wir im Moment, sind uns aber der Gefahr bewusst, dass nach Urlaubsrückkehr es zu Ansteckungen kommen kann und dann einzelne Klassen, die Kursstufe oder gar die ganze Schule geschlossen werden müsste.
Wir hoffen das nicht und bitten Sie deshalb bei der Vermeidung von Ansteckungen mitzumachen. Meiden Sie Urlaube in Risikogebieten bzw. bedenken Sie, dass nach der Rückkehr in Risikoländer (RKI-Länder) eine 14-tägige häusliche Quarantäne gilt, es sei denn Sie können einen negativen Coronatest vorweisen. Halten sie sich in den anderen Ländern bitte an die Abstandsregeln und gehen Sie kein Risiko ein. Achten Sie dabei insbesondere auf ihre Kinder.
Sollte ihr Sohn/ihre Tochter im neuen Schuljahr Krankheitssymptome aufweisen, so lassen sie ihr Kind bitte zu Hause. Informieren Sie uns umgehend, wenn Symptome auftreten bzw. ein positives Testergebnis vorliegt.
2. Maskenpflicht
Im neuen Schuljahr gibt es an der Schule eine Maskenpflicht auf dem Schulgelände und im Schulgebäude. Wir haben uns auf der letzten Gesamtlehrerkonferenz auch darauf verständigt, dass wir zunächst mal für die ersten 14 Tage auch das Tragen einer Maske im Unterricht empfehlen. Auf dem Schulhof muss der Mindestabstand eingehalten werden. Wir werden uns noch eine Organisationform überlegen, wie wir den Schulbeginn und die Pausenzeiten entzerren.
3. Plan B: Digitales Lernen
Wir haben im Mai eine Arbeitsgruppe „Digitales Lernen“ ins Leben gerufen. Dabei hat uns auch eine Elternvertreterin (Frau Matischok: ganz herzlichen Dank!) professionell und aus Elternperspektive unterstützt. Herausgekommen ist zum einen eine neue Struktur der moodle-Plattform, welche es den Kindern erleichtern soll, sich zurechtzufinden. Wir werden aller Voraussicht nach auch ein neues bzw. weiteres Camsystem (Big Blue Button) zur Verfügung stellen. Für den professionellen digitalen Start werden die Lehrerinnen und Lehrer in den Ferien einen Workshop durchführen, so dass wir am ersten Tag auch die Schülerinnen und Schüler in den Klassen auf einen einheitlichen Stand bringen können. Der erste Tag wird demnach ein reiner Klassenlehrertag werden.
Insgesamt wollen wir langfristig alle positiven Effekte in eine veränderte Welt der Schule mitnehmen. Die Corona-Zeit hat uns gelehrt, dass auch andere Formen des Lernens, als die klassische, Vorteile mit sich bringen können. Gerade bei Unterrichtsausfall bieten sich hier neue Erkenntnisse.
Wie Sie der Presse entnehmen konnten, hat die Landesregierung Fördermittel bereitgestellt um sozial schwache Familien zu unterstützen, digitale Endgeräte zu verwenden. Nach einem Verteilungsschlüssel der Stadt Stuttgart sollen uns 60 ipads zum Verleihen zur Verfügung gestellt werden. Wir haben sie noch nicht erhalten, hoffen jedoch, sie am Ende der Ferien zu erhalten. Wichtig ist, dass diese auch Familien erhalten, bei denen die Kinder bisher keine digitalen Endgeräte haben. Es hat sich im vergangen Schuljahr nur eine Mutter gemeldet, welcher wir unbürokratisch helfen konnten. Wir werden im nächsten Schuljahr über die Klassenlehrer*innen nochmals versuchen herauszubekommen, wer ein Gerät benötigt. Sie können sich aber auch direkt im Sekretariat melden. Für die Ausleihe muss dann ein Leihvertrag unterschrieben werden.
5. Lernbrücken
Die Landesregierung hatte die Idee, für Kinder, die durch die Corona-Situation in Lernrückstände gerieten, Lernbrücken einzuführen. Die Umsetzung oblag dann den Regierungspräsidien bzw. letztendlich den Schulen. Die Klassenlehrer*innen haben die Eltern in den Fällen, in denen es angebracht schien, eine Teilnahme an den Lernbrücken unterbreitet. Uns ist es gelungen für ca. 70 Kinder das Angebot in den Fächern Deutsch und Mathematik zu organisieren. Im Zeugnis finden die Eltern die entsprechenden Informationen (31.8 – 10.9.2020: täglich 9 – 12 Uhr).
6. Veränderungen an der Schule
Unsere Schule ist wie jede Schule in ständiger Veränderung:
Personell: Frau Angelika Covic (Biologie/Deutsch) geht in den wohlverdienten Ruhestand. Sie hat unsere Schule mit ihrer freundlichen, feinen Art bereichert und wir wünschen Ihr alles Gute für die Zukunft. Frau Hillmer wollte nach vielen Jahren an unserer Schule nochmals anderes Bohnerwachs schnuppern und verlässt uns an eine andere Stuttgarter Schule. Als kompetente Lehrerin in Deutsch, Geschichte und Latein hat sie auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit unserer Schule gemanagt. Ihre Persönlichkeit wird uns fehlen. Herr Davary (Geschichte, Erkunde, Gemeinschaftskunde) verlässt uns in seine Heimat Hessen. Mit seinen vielen kleinen Fächern haben ihn viele Kinder kennen – und schätzen gelernt. Herr Vorstadt geht bereits nach 2 Jahren wieder anderen Weges. Aus familiären Gründen zieht es ihn nach Bayern. So geht ein Stück Mathe- und Physikkompetenz verloren. Des Weiteren verlassen uns Frau Geek und Frau Weber, die uns geholfen haben, als der Lehrermangel groß war. Herzlichen Dank für deren Engagement. Von den fünf Referendarinnen konnten wir Frau
Schreier mit Musik und Französisch für unsere Schule gewinnen, worüber wir uns sehr freuen. Frau Albrecht, Frau Baisch, Frau Bergstein und Herrn Sannwald danken wir sehr für ihr Engagement und hoffen, dass Sie alle in ihrem Beruf als Lehrer*in glücklich werden.
Für das neue Schuljahr sind uns bereits 10 neue Lehrer*innen zugesagt. Wir hoffen auf weitere zwei, sodass wir im neuen Schuljahr mit neuen Gesichtern und frischen Ideen starten können.
Baulich: Eine weitere große Baustelle wird in den Sommerferien fertig gestellt, so dass jetzt alle Fachklassenräume aufwändig renoviert worden sind. Mehrere Millionen Investitionsgelder stecken in den verjüngten Bauten. Ich finde, unsere Schule wird damit immer schöner. Bei der Abiturfeier im Innenhof haben wir alle gespürt, was für eine gute Stimmung im neuen Hof entstehen kann. Der Hauptbau steht noch aus, aber auch hier starten die Planungen.
Im Bereich Digitalisierung stehen jetzt in allen Klassen- und Fachräume ein Lehrerrechner samt Beamer zur Verfügung, so dass das Kollegium professionell digital arbeiten kann.
Ich wünsche Ihnen nun aber, wo immer Sie sich in den nächsten Wochen befinden, sommerliche erholsame Tage und vor allem bleiben Sie weiterhin gesund.
Das Schulsekretariat ist vom 10. – 28. August nicht besetzt. Ansonsten sind wir erreichbar.
Herzliche Grüße
Ulrich Göser, OStD, Schulleiter