Am 8. April durfte die Klasse 9d im Rahmen des Geschichtsunterrichts begleitet von Frau Tonn und Frau Rüsse das Theaterstück „Der nutzlose Esser“ im Wizemann besuchen, das von der grausamen „Aktion T4“, dem „Euthanasieprogramm“ während der NS-Zeit handelte, bei der etwa 300.000 Menschen mit Behinderung systematisch in Tötungsanstalten wie Grafeneck ganz im Geheimen umgebracht worden sind, nachdem sie Jahre lang in sogenannten Pflege- und Heilanstalten lebten. Sie wurden aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt und durften zur „Verhütung erbkranken Nachwuches“ gemäß „eugenischer“ und sogenannter „rassenbiologischer“ Ideologie keine Kinder bekommen und wurden daher zwangssterislisert..
Das Stück wurde von der inklusiven Theatergruppe des bhz Stuttgart vorgeführt. Inklusiv bedeutet, dass Menschen mit und Menschen ohne Behinderung gemeinsam Theater spielen. In dem Theaterstück wurden die Themen Zwangssterilisation, Kinderwunsch, Pränataldiagnostik, die Euthanasieverbrechen im NS, die „Trostbriefe“ und vieles Weitere thematisiert. Den DarstellerInnen gelang es, taktvoll aufzuzeigen, wie grausam und unmenschlich die Ideologie der NSDAP war. Außerdem wurden Videos aller DarstellerInnen abgespielt, in denen sie sich vorstellten und von ihren Wünschen, Problemen und Zielen der Gegenwart erzählten. Das war ein interessanter Konstrast zu den ernsten Szenen, die im Theaterstück dargestellt worden sind und zeigte, wie symphatisch die SchauspielerInnen der Theatergruppe sind. Die DarstellerInnen machten eindrücklich klar, dass wir alle uns für die Inklusion weiterhin stark machen müssen.
Nach der Aufführung hatten wir SchülerInnen die Chance, den SchauspielerInnen für das hervorragende und berührende Stück zu gratulieren und sie durch eine kleine Spende zu unterstützen. Insgesamt war der Ausflug sehr lehrreich, interessant und hat großen Spaß gemacht!
Text: Anna Zuber, 9d