Berlin-Studienfahrt der Jahrgangsstufe 1

Montag, 4. März 2024:

Am Montagmorgen versammelte sich die aufgeregte Stufe der 11. Klasse des Ferdinand-Porsche- Gymnasiums-Zuffenhausen um 8:15 Uhr am Hauptbahnhof. Die Lehrer*innen Frau Gürel, Frau Rath, Frau  Messerschmidt, Herr Avcı, Herr Bareis und Herr Mayer hatten ein straffes Programm vorbereitet, um  den Schüler*innenn die Hauptstadt in all ihrer historischen und kulturellen Vielfalt zu zeigen. Pünktlich um 8:51 Uhr bestiegen sie den Zug, der sie nach Berlin bringen sollte.

Nach einer angenehmen Zugfahrt erreichten sie um 14:32 Uhr den Berliner Hauptbahnhof. Ihr Hostel lag nur wenige Fahrminuten vom Brandenburger Tor entfernt, und nachdem sie ihre Zimmer gezeigt bekommen hatten und ihre Koffer abgestellt hatten, hatten sie bis 22 Uhr frei, um Berlin auf eigene Faust zu erkunden.

Die Schüler*innen bildeten Gruppen von mindestens drei Personen und machten sich auf den Weg, um die Stadt zu entdecken. Einige besuchten das Brandenburger Tor, andere schlenderten entlang der East Side Gallery und bewunderten die bemalten Mauersegmente. Die Zeit verging wie im Flug, und bald trafen sich alle wieder im Hostel.

 

Dienstag, 5. März 2024:

Der erste „richtige“ Tag in Berlin. Fast alle waren erholt von der Fahrt und trafen sich am Morgen zum Frühstück. Die Jahrgangsstufe wurde in zwei Gruppen aufgeteilt, da heute der Besuch des Bundestags anstand, welcher leider so eine große Gruppe nicht aufnehmen kann.

Die erste Gruppe war zuerst im Bundestag und dann im Bendlerblock. Die zweite Gruppe genau andersherum. Am Reichstagsgebäude angekommen, mussten wir erstmal durch einen Sicherheitscheck, um danach in das Plenum des Bundestages geführt zu werden. Dort durften wir es uns auf den Besucherplätzen gemütlich machen. Wir haben eine echt interessante und auch amüsante Vorstellung der Geschichte des Gebäudes, der Parteien, der 735 Sitzplätze, wer wo und wieso sitzt usw. bekommen. Nach dieser Vorstellung durften wir dann sogar in aufs Dach des Reichstages zur berühmten Reichstagskuppel. Oben durften wir und selbst beschäftigen. Wir sind den spiralgeformten Weg nach oben in die Kuppel gelaufen und haben den Ausblick genossen. Die Stimmung war sehr schön, es wurde viel gelacht und viele Fotos wurden gemacht. Nach der Führung im Reichstag durften wir sogar im Gebäude nebenan, dem Paul-Löbe-Haus, ein Mitglied des Bundestages, der direkt in Stuttgart gewählt worden ist, treffen: Maximilian Mörseburg. In einem Saal durften wir ihm Fragen stellen und haben dann alle zusammen ein Foto gemacht, welches auf dem Instagram-Account von 0711max zu sehen ist.

Als die erste Gruppe mit ihrer Führung im Bundestag fertig war und die zweite mit der Führung im Bendlerblock auch, haben wir Pause gehabt. In der Zeit durften wir machen, was wir wollen, sollten uns aber alle um 14:00 Uhr beim Brandenburger Tor treffen. Dort haben wir alle, außer ein paar „Zuspätkommer“, gemeinsam ein Foto vor dem Brandenburger Tor gemacht.

Im Bendlerblock waren wir danach, hier ein paar Informationen: Der Bendlerblock war ein zentraler Ort für die Planung und Durchführung militärischer Operationen. Hier wurde versucht von Widerstandskämpfern die Macht zu übernehmen, indem sie dort heimlich das Attentat auf Hitler planten, bei dem Widerstandskämpfer, darunter Claus Schenk von Stauffenberg, versuchten, Adolf Hitler zu töten. Sie wollten ihn mit einer Bombe töten, die Stauffenberg in einem Aktenkoffer im Besprechungsraum, in dem sich Hitler aufhielt, platzierte. Unter einem Vorwand verließ er den Raum, woraufhin die Bombe kurz darauf explodierte. Das Attentat war nicht erfolgreich, da der Aktenkoffer leicht verschoben wurde und ein massives Tischbein zwischen Hitler und der Explosion stand. Nicht nur ist Hitler nicht gestorben, er war auch der Einzige, der sich nicht verletzt hat, obwohl es sogar Tote gab. Nach dem gescheiterten Attentat wurde viele Widerstandskämpfer gefangen genommen und auch hingerichtet.

Heute kann man im Bendlerblock den Ort sehen, an dem Claus Schenk von Stauffenberg hingerichtet worden ist. Im Bendlerblock werden viele Widerstandskämpfer geehrt und ihre Geschichten vorgestellt. Es wurden sogar noch original erhaltene Zimmer gerettet, die wir besichtigen durften.

Heute war der Tag mit dem meisten Programm, wir waren im Bundestag, im Bendlerblock, vor dem Brandenburger Tor, bei Maximilian Mörseburg und hatten trotzdem den ganzen Abend frei. Für so einen so gut strukturierten Tag braucht man sehr gute Leiter. Also bedanken wir uns als ganze JG1 bei den hervorragenden Lehrer*innen Frau Messerschmidt, Herrn Avcı, Frau Gürel, Herrn Bareis und Herrn Mayer, Frau Rath und bei jedem anderem, der diese Reise ermöglicht hat. Danke, nicht nur für den heutigen Tag, sondern für die ganze Berlin-Reise.

 

Mittwoch, 6. März 2024:

Heute begann unser Tag um 9 Uhr mit einem leckeren Frühstück und anschließend mit einem Besuch im Jüdischen Museum. Die Ausstellung dort hat uns wirklich beeindruckt, da sie die Geschichte und Kultur des jüdischen Volkes sehr eindrucksvoll dargestellt hat. Nach einer kurzen Mittagspause in einem Café, in dem wir uns über die Ausstellung unterhalten haben, haben wir uns auf den nächsten Programmpunkt gefreut.

Um ca. 19:30 Uhr haben wir Karten für eine Impro-Theateraufführung in Berlin abgeholt und um 20:00 Uhr anschließend teilgenommen. Die drei Schauspieler haben das Publikum mit ihrer spontanen und kreativen Performance begeistert. Es war lustig, besonders als sie nach Begriffen gefragt haben und viele komische Begriffe rauskamen. Sie haben dann mit diesen Wörtern eine Geschichte improvisiert. Dieses Erlebnis haben wir sogar dreimal genießen dürfen.

Nach der Vorstellung haben wir uns mit Freunden getroffen, um über die verschiedenen Szenen und Charaktere zu diskutieren. Wir waren alle beeindruckt von der Vielseitigkeit und dem Talent der Schauspieler. Den Tag haben wir schließlich um 22:30 Uhr im Generator Hostel ausklingen lassen, wo wir uns darüber gefreut haben, wie abwechslungsreich und bereichernd dieser Tag in Berlin war. Heute war der Tag mit vielen Erlebnissen geschmückt und es war ein wirklich schöner Tag voller Kultur und Unterhaltung!

 

Donnerstag, 7. März 2024:

Heute stand ein Ausflug zum Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen auf dem Programm. Unsere ganze Stufe war dabei, um mehr über die DDR-Geschichte Berlins zu erfahren. Nach dem Frühstück um 8:30 Uhr begannen wir uns vorzubereiten. Um 11:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Bahn, um nach Hohenschönhausen zu gelangen. Dort angekommen, betraten wir um 12:30 Uhr das Gefängnis für unsere Führung. In Hohenschönhausen war ein Gefängnis, wo in der DDR viele Menschen gefangen gehalten wurden, weil sie anderer Meinung waren. Tausende wurden ohne Gerichtsverfahren hier eingesperrt und manchmal schlecht behandelt. Das Hauptziel war, Menschen, die gegen die DDR-Regierung waren, zu überwachen und einzuschüchtern.

Während echte Zeitzeugen uns von ihren Erfahrungen berichteten, konnte man die ernste Atmosphäre spüren. Durch ihre lebhaften Geschichten konnten man sich vorstellen, wie es gewesen sein muss, dort gefangen zu sein.

Eine Gruppe hatte das Glück, von Karl-Heinz Richter durch das Gefängnis geführt zu werden, welcher selbst drei Jahre in diesem Gefängnis saß. Neben den normalen Informationen konnte er uns also noch kleinere Details als auch lustige und bewegende Geschichten aus seinen Erfahrungen dort erzählen. Von ihm wurden wir durch die verschiedenen Teile der Gedenkstätte geführt, darunter Gruppen- und Einzelzellen, Verhörräume und den Außenbereich. Er selbst hat einen großen Teil seines Lebens auf der Flucht verbracht. Er fesselte alle mit seinen Geschichten und erlangte durch seine authentische Art die Aufmerksamkeit der Schüler. weitere Informationen über ihn gibt es auch ganz einfach im Internet nachzulesen.

Mit dem Eindruck, dass es einfach ein weiterer Punkt auf der Liste der Berliner Sehenswürdigkeiten wäre, lagen wir aber ganz falsch, denn es war einer der lehrreichsten und spannendsten Programmpunkte unserer Berlinfahrt, welche man nicht verpassen sollte.

Nach der Führung hatten wir etwas Freizeit, um Berlin zu erkunden. Einige von uns besuchten Museen oder machten einen Spaziergang, während andere sich einfach entspannten. Am späten Abend trafen wir uns wieder als Klasse, um mit unseren Lehrern einen Tee zu trinken. Wir tauschten unsere Eindrücke aus und waren dankbar für die Erfahrungen des Tages. Es war traurig zu realisieren, dass unser Besuch schon vorbei war, aber wir werden diese bewegende Erfahrung nicht so schnell vergessen. Diese Reise zum Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen war eine lehrreiche und bedeutende Erfahrung für uns alle.

 

Freitag, 8. März 2024:

Am Freitagmorgen gab es einen Streik der Deutschen Bahn, der unsere Rückreisepläne beeinträchtigte. Stattdessen organisierten die Lehrer*innen einen Bus, der uns zurück nach Stuttgart bringen sollte. Um 10 Uhr bestiegen wir den Bus und verabschiedeten uns von Berlin. Die Fahrt verlief reibungslos, und am Abend erreichten wir wieder den Kelterplatz in Stuttgart.

 

Berichte  der einzelnen Tage: Hamza Al-Hussainy, Miran Ildes, Mailin Hübler, Hamza Selvi, Bartu Mert und Adrian Spahiu

Bild: Anton Tomasko  (alle J1)

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